Redesign einer Zeitschrift im Umweltschutz-Bereich

Ausgangslage
Die Zeitschrift «natur und mensch» erscheint seit 1958. Sie bildet einen wichtigen Bestandteil in der Umwelt-Medienlandschaft und liefert fundierte und differenzierte Fakten und Analysen zu verschiedenen Umweltthemen mit dem Schwerpunkt Gewässerschutz.

Anlässlich der Fusion von Aqua Viva und Rheinaubund soll die Zeitschrift ein Redesign erhalten. Bald wurde klar, dass neben der Titelseite auch der Innenteil überarbeitet werden muss, um eine durchgehende Einheit zu erhalten. Nach einiger Befürchtung gegenüber der langjährigen Leserschaft, löste man sich auch vom bisherigen Namen. Neu soll die Zeitschrift unter dem Namen aqua viva herausgegeben werden.

Dazu wurde Konzentrat beauftragt, die gestalterische Umsetzung zu übernehmen, damit die Zeitschrift erfolgreich und mit einem «neuen Gesicht» auf den Markt kommt. Einerseits soll die Zeitschrift eine neue Ära einläuten und vermehrt auch ein jüngeres Publikum ansprechen. Andererseits soll die treue und oft langjährigen Leser berücksichtigt werden.

Darstellung der Hauptelemente der Titelseite auf grauem Hintergrund. Damit wird der Augenfokus und die Lesereihenfolge eruiert.

Umsetzung
In einem ersten Schritt wurde die Wirkung der typografischen Elemente ohne Bildmaterial auf der Titelseite eruiert. Wie ist die Blickführung jetzt, wie könnte sie in Zukunft ausschauen, was ist gut, wo bilden Verbesserungen einen Mehrwert? Wie gross darf die Abweichung sein, gibt es Elemente, die beibehalten werden sollten? Insbesondere das bisherige Logo von «natur und mensch» gab Anlass zur Diskussion, befürchtete man doch, dass die Wiedererkennung verloren geht.

Testbilder auf der Titelseite zeigen, welche Bedeutung gute Bilder in Bezug auf die Aufmerksamkeit haben.

In einem nächsten Schritt wurde die Bildsprache analysiert. Wie muss ein Titelbild ausschauen? Muss es ein Projektbild aus einem Artikel sein, eine Detailaufnahme zu einem aktuellen Thema oder kann das Thema Wasser in einer seiner vielen Ausprägungen als Titelbild stehen?

Charakterbildende Elemente auf der Titelseite. Welche Bedeutung hat die Gestaltung, welche der Inhalt?

Nach der Wahl eines Referenzbildes, wurden erste Gestaltungsentwürfe erarbeitet. Wieviel Gestaltung soll die Tielseite erhalten? Welche Gestaltung eignet sich besser, welche wirkt über längere Zeit langweilig?

Verschiedene Bildgrössen auf der Titelseite. Soll das Titelbild seitenfüllend oder doch nur halbseitig sein?

Wie gross soll der Bildanteil auf der Titelseite sein? Soll die Zeitschrift von weitem an der Gestaltung erkannt werden oder soll das Bild den Blick auf die Zeitschrift ziehen? In mehreren Schritten wurden die Anforderungen konkretisiert, bis eine Umsetzungslinie gefunden wurde.

Detailgestaltung mit einem halbseitigen Bild. Wie stark soll die Organisation Aqua Viva auf dem Magazin vertreten sein?

Danach ging es in die Detailgestaltung, in der der Fokus auf einzelnen Elementen lag.

Kann mit einer Illustration auf der Titelseite einen Mehrwert generiert werden? Verschiedene Zeichnungen auf der Titelseite.

Der Einsatz einer Illustration auf der Titelseite bildet einen Mehrwert und kann auf eine leichte Art ein Thema aus dem Inhalt transportieren. Mit einer Null-Nummer wurde die zukünftige Umsetzung der Titelseite getestet.

Dramaturgieplan der Zeitschrift aqua viva. Links der IST-Zustand mit der monotonen Seitenaufteilung. Rechts der SOLL-Zustand mit einer abwechslungsreichen Dramaturgie.

Im Laufe der Neugestaltung der Titelseite wurde klar, dass auch der Innenteil ein Redesign benötigt. So wurde in einem ersten Schritt die verschiedenen Rubriken besprochen und die Heft-Dramaturgie im Ist-Zustand mit dem Soll-Zustand verglichen. Fragen nach dem «Wo wird die Zeitschrift gelesen», wie lange wird die Zeitschrift angeschaut, wie werden Informationen vermittelt oder was erwarten die Leser, standen im Vordergrund. Daraus ergaben sich Kennwerte wie Artikellänge, Bildgrössen, Unterhaltungselemente usw. Das Verhältnis von Bild, Text und Leerraum wurde definiert aber auch, wie die Artikel aneinander gereiht werden, damit eine spannungsvolle, abwechslungsreiche Lektüre entsteht.

Darauf wurden anhand einiger Referenzseiten verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten auf ihre Tauglichkeit geprüft. Drucktechnische Anforderungen mussten berücksichtigt werden, um den reibungslosen Druckprozess zu ermöglichen.

Heftdramaturgie mit ca. 50% Bildanteil.
Eine Grafik-Seite lockert den Lesefluss auf und bietet dem Betrachter die Möglichkeit, sich auf den nächsten Artikel einzustimmen.

Die entstandenen Umsetzungen wurden in der Arbeitsgruppe diskutiert, die Vor- und Nachteile eruiert und sich auf eine Auswahl geeinigt.
Um ein Ergebnis zu erhalten, welches in der Praxis gut angewendet werden kann setzte Konzentrat die erste Ausgabe um. So konnten weitere Unklarheiten behoben und ein sauber aufgebautes Dokument dem Layouter übergeben werden. Nachfolgend die erste Ausgabe im Überblick.

 

  www.aquaviva.ch